⋅Nikolai Wolkow⋅
So tell me, where shall I go? To the left, where nothing's right? Or to the right, where nothing's left?
And you are who?
Erzähle uns alles über dich.
Allgemeines
1.871 Jahre alt || wahrscheinlich geboren im Jahr 149 n. Chr. ⋅ im südlichen Teil des Uralgebirges, Sarmatien || heutiges Russland ⋅ Offizier von Andrej Orlow ⋅ verliebt in Mikaela Fernandez ⋅ 188 cm ⋅ 98 kg⋅ Haselnussbraune Augen ⋅ Dunkelbraune Haare, die teilweise ergraut sind ⋅
Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann? Die meisten Werwölfe definitiv nicht, denn unter den Gestaltenwandler gilt „der Pelzer“ als das größte Monster in Menschengestalt und schlägt somit jeden gesichtslosen Schrecken bei weitem. Obwohl er tatsächlich vor allem unter diesen leicht irreführenden Spitznamen bekannt ist, lautet der bürgerliche Name des berühmten Werwolfsjäger Nikolai Iljitsch Wolkow, doch nicht mal in der Sippe von Andrej Orlow, der er zugehörig ist, findet dieser Name häufige Verwendung. Andrej und Nikolai verbindet jedoch nicht nur die reine Sippenzugehörigkeit, denn der Pelzer arbeitet für den Kriegsfanatiker als eine Art Offizier, wobei Nikolais Schwerpunkt weniger auf die sippentypischen Kriegssperenzien liegt, sondern vielmehr auf die Auslöschung „unwerter Lebewesen“. Was schwer nach Genozid kling, ist genau dies auch, wenngleich längst nicht nur Werwölfe, sondern auch Höllenhunde und Magischtalentierte in seiner Gegenwart um ihr Leben fürchten müssen. Um den Hauptwohnort seines Sippenherren, nahe Nowosibirsk in Sibirien, hat der dort ebenfalls wohnhafte Nikolai daher eine Art Todesstreifen errichtet, geht aber auch über diese imaginäre Grenze hinaus seiner abscheulichen Arbeit nach. In den letzten Jahren wurde es dabei zunehmend ruhiger um Nikolai, was offiziell schlichtweg der Tatsache geschuldet ist, dass kein anderes, übernatürliches Wesen mehr freiwillig dieses Gebiet betritt.
Nie für möglich gehalten hätte der zuvor als Langzeit-Single ohne romantische Ambitionen geltende Meistervampir zudem, dass er sich auf der Party von Belay Jumah in der Nacht vom 30ten auf den 31. März 2020 Hals über Kopf verliebt – und zwar ausgerechnet in die Werwölfin Mikaela Fernandez, die offiziell Nathaniel Jefferson gehört, aber sich seit der Party in Nikolais Gewahrsam befindet. Akzeptieren kann dieser seine Gefühle jedoch nur schwer und verspürt einen gewissen Selbsthass auf sich, wenngleich diese Verliebtheit dazu führen wird, dass Nikolai sein gesamtes Leben in Frage stellen und verändern wird.
Personality
Besonnen
Geduldig
Kompetent
Souverän
Dickfellig
Gehemmt → wenn es um seine eigenen Bedürfnisse geht
Neigt dazu höflich reserviert zu sein
Pragmatisch
Schwermütig
Selbst geißelnd → im Bezug auf seine Schuldgefühle
Selbstkritisch
Alte Bücher
Americano (Cocktail)
Feinmechanik
Fledermäuse
Geräusch von Regen & Gewitter
Handgeschriebene Briefe
Kuschelige Betten
Lateinamerikanische Tänze
Pferdesport
Waldspaziergänge
Amerikaner → empfindet sie als kulturloses Volk
Aufschneider
Bier
Digitaluhren
Duft von Zitrusfrüchten
Grundlose Gewalt
Geräuschwirrwarr
Motten
Überkandidelter Lebensstil
Vogelgezwitscher am Morgen → stört ihn beim Einschlafen
Relations
@Adrian Romero Castro || @Andrej Orlow || @Ephraim Jeremias || @Iblis || @Maeve Sullivan || @Maia Harding || @Mencheres || @Mikaela Fernandez || @Nathaniel Jefferson || @Polina Saizewa || @Valentin Sobolew || @Vlad TepeshObwohl Nikolai und Vlad sich einige Male begegnet sind und durchaus natürlich wissen, was sich über den jeweils anderen erzählt wird, kennen sie sich ansonsten nur höchst oberflächlich und legen auch keinen wirklichen Wert den jeweils anderen zu begegnen. Geschieht dies dann doch mal, bleibt Nikolai Vlad gegenüber sehr höflich.
Macken
Nikolai hat ein Faible für Feinmechanik jeglicher Art, aber er schraubt nicht nur gerne an defekten Uhren oder alten Maschinen herum, sondern baut diese Dinger auch leidenschaftlich gerne auseinander, nur um anschließend wieder zusammenbauen zu können. Da er in dem Zuge auch gleich stets die Mechanik dieser Sachen reinigt und gegebenenfalls wartet, könnte man das ganze für eine gute Sache halten, doch geht sein Interesse so weit, dass man ihn nicht längere Zeit in einem Raum lassen kann, ohne dass alles passende auseinander gebaut wird. Nikolais bisherige Wohnräume hatten daher keine Uhren, um diese Angewohnheit zu unterdrücken.Hallo Vampir
Not a good man, but a perfect soldier
Seit wann hast du eigentlich deine hübschen Fänge und wem hast du sie zu verdanken?
Mutmaßlich hatte Nikolai bereits sein fünfzigstes Lebensjahr erreicht, als er 199 n. Chr. von Levente Antropov verwandelt wurde. Dieser war damals selbst noch ein Jungvampir und wählte Nikolai aus, um seinen ersten Vampir zu erschaffen. Da Levente sich vor seinem Tod nie von Andrej lossagte und jener zum Zeitpunkt von Nikolais Verwandlung selbst noch sehr jung war, gehörte der später als der Pelzer bekannt werdende Vampir die ersten 209 Jahre seines Vampirdaseins zu Mencheres seiner Sippe und fühlte sich dort sehr wohl. Er war daher nicht begeistert, als Andrej sich im Jahr 408 n. Chr. von Mencheres lossagte, wodurch Nikolai somit automatisch die Sippe des Ägypters verließ und zukünftig den selbsternannten Schlachtengott unterstellt war.Im Jahr 562 n. Chr. stellte sich bei einem Trainingskampf gegen seinen Erschaffer und besten Freund Levente eindeutig heraus. Dass auch Nikolai ein Meistervampir werden würde. Er war damals 363 Vampirjahre alt und lag somit völlig im normalen Rahmen für die ersten Anzeichen. Eine eigene Sippe zu gründen stand für Nikolai jedoch niemals zur Debatte.
In den mittlerweile 1.821 Jahren seines vampirischen Lebens hat Nikolai zudem ausgesprochen viele Vampire erschaffen. So viele sogar, dass er längst den Überblick verloren hat, wie viele es genau waren. Geschätzt kommt er allerdings auf mehrere tausend Zöglinge, wobei er sich an vielleicht gerade mal einen kleinen Bruchteil noch richtig erinnert, da viele als reines Kanonenfutter erschaffen wurden waren und entsprechend schnell auf den verschiedensten Schlachtfeldern starben. Großzügig Geschätzt lebt daher höchstens nur noch 2 % aller Vampire, die er je erschaffen hat, wobei keiner von seinen Zöglingen sich je von Andrej losgesagt hat.
Wie sieht es mit deinen Fähigkeiten aus?
Die ersten, unmissverständlichen Anzeichen, dass Nikolai ein Meistervampir werden würde, zeigten sich, als er um die 363 vampirischen Jahre auf der Uhr hatte. Man kann daher grob sagen, dass er seit 1.500 Jahren den Status als Meistervampir inne hat und eine entsprechende Macht verfügt. Neben den normalen Vorteilen, die ein Meistervampir gegenüber der weniger privilegierten Artgenossen hat, kann Nikolai außerdem fliegen. Diese Fähigkeit nutzt er jedoch nur ausgesprochen selten, da er sie in Kämpfen schlichtweg als unnötig empfindet und sie nie zu spaßigen Zwecken genutzt hat. Er ist daher zwar in der Lage seine Fähigkeit souverän zu nutzen, doch gibt es weitaus geübtere Vampire darin.Darüber hinaus wuchs Nikolai praktisch mit Kampftraining auf, wobei sehr schnell ernst für ihn daraus wurde. Schon vor seinem fünfzehnten Lebensjahr war er an kriegerischen Auseinandersetzungen mit anderen Stämmen beteiligt, wobei es natürlich auch zu tödlichen Kämpfen kam. Im für damalige Verhältnisse hohen Alter diente Nikolai zudem als Söldner im römischen Reich. Entsprechend ist der Pelzer ein extrem erfahrener Kämpfer und war sich dabei nie zu schade neue Kampftechniken zu lernen. Kurz nach seiner Verwandlung bekam er außerdem eine sehr umfangreiche Kampfausbildung durch die Leute von Mencheres.
Wie jeder Krieger seines Volkes war auch Nikolai als Mensch sehr geübt im Umgang mit dem Reflexbogen, langen Lanzen, Dolchen und langen, zweischneidigen Schwertern, wobei er all jene Waffen sowohl vom Boden, als auch vom Pferderücken aus gleichermaßen gut verwenden konnte. Durch seine Leidenschaft für die Jagd wurde seine Treffsicherheit mit dem Bogen zudem stets weiter geschult, wenngleich er beim Bogenschießen mittlerweile ein kleinen wenig aus der Übung geraten ist. Längst gehören aber nicht nur solche altmodischen Waffen in sein Repertoire, doch herkömmliche Schusswaffen werden von Nikolai trotzdem eher seltener genutzt, was aber eher seinen traditionellen Einstellungen, als mangelnder Fähigkeit mit ihnen umzugehen, geschuldet ist. Er gilt außerdem als sehr guter Taktiker.
Seine Leidenschaft für die Jagd sorgte außerdem dafür, dass Nikolai im Laufe der Zeit eine perfide Leidenschaft in der Jagd auf Werwölfe fand und mittlerweile nicht umsonst einer der erfolgreichsten und womöglich der bekannteste Werwolfsjäger überhaupt ist. Wie viele der Gestaltenwandler er auf dem Gewissen hat, ist dabei zwar unbekannt, doch war er direkt und indirekt an den Morden Tausender beteiligt. Nikolai ist allerdings vor allem darin geübt gegen die menschliche oder die Bestiengestalt zu kämpfen, wobei er in der Ausübung seiner Massenmorde offene Konfrontationen aus taktischen Gründen vermied, was ihn aber nicht zu einem weniger gefährlichen Gegner machte. In einem langwierigen Verfahren schaffte es Nikolai außerdem dich weitest gehend gegen das Gift der Werwölfe zu immunisiere, weshalb es eine sehr hohe Dosis braucht, bis es eine vernünftige Wirkung auf ihn hat.
Lebenslauf
Guilt is like rust – it is slow, but powerful, and it eats the people alive
Viel ist über die Geburt von Nikolai nicht bekannt. Neben einem genauen Datum lässt nämlich nicht mal mehr eingrenzen, zu welcher Jahreszeit er geboren wurden war und selbst die Jahreszahl basiert eher auf eine Schätzung, als auf hundertprozentiges Wissen. Ebenso unsicher ist, an welchem Ort genau Nikolai das Licht der Welt erblickt hat, doch durch die üblichen Weidegebiete seines Stammes liegt es Nahe, dass es in einem der vielen Täler rund um den Fuße des südlichen Uralgebirges gewesen sein wird. Er gehörte somit den sarmatischen Stamm der Alanen an, wobei sein Stamm eine winzige Untergruppe war. Sein gebürtiger Name lautete außerdem Nikkola und trotz des Umstandes, dass ihn so schon lange niemand mehr nennt, hört er noch immer perfekt auf diesen.
Nikolai war zudem das neunte Kind seiner Eltern, die insgesamt vierzehn gemeinsame Kinder bekommen sollten. Von seinen neun Schwestern und vier Brüdern erreichten viele jedoch nicht das junge Erwachsenenalter, wobei die Ursachen dafür vielfältig waren. Da sein Vater ein angesehener Krieger des Volkes war, wuchs Nikolai mit einem gewissen Wohlstand auf, auch wenn die Definition dessen damals einfach noch gänzlich anders war als heute.
Nikolai wuchs als typischer Nomade der Alanen auf. Die Viehzucht, die ihr Volk am Leben hielt, sorgte dabei dafür, dass aufgrund dem Mangel an dauerhaften Weidegründe das stetige Weiterreisen von Nöten war, weshalb die ledernen Wände eines Zeltes einst sein Zuhause waren und seine menschlichen Erinnerung prägen. Da Pferde einen Großteil der sarmatischen Viehzucht bildeten und dabei nicht nur Nahrung, sondern auch ein Transportmittel waren, lernte Nikolai praktisch laufen und reiten gleichzeitig, was ihn später als Krieger sehr zugute kam. Aufgrund des Wohlstandes seiner Familie hatten sie jedoch nicht nur die imposanten Huftiere, sondern konnten sich auch Schafe und Ziegen leisten, wodurch sie eine vergleichsweise gute Ernährung hatten.
Idyllische Lagerfeuer unter unendlich weiten Sternenhimmel und Pferdefleisch in Hülle und Fülle waren aber längst nicht alles, was das sarmatische Nomadenleben zu bieten hatte, denn die Lebensbedingungen um den Ural herum waren hart und viele blutige Auseinandersetzungen mit anderen Stämmen, die aufgrund der knappen Ressourcen praktisch unvermeidbar waren, waren beinah an der Tagesordnung. Hinzu kam, dass auch Kälte kein Unbekannter der Nomaden war und zusätzlich für eine hohe Sterblichkeit unter ihnen sorgte.
Mit ungefähr fünfzehn Jahren galt Nikolai in seinem Volk als erwachsener Mann, weshalb es wenig überraschend war, dass sein Vater eine Hochzeit für ihn arrangierte. Die hübsche, gerade einmal zwölf Jahre alte Anygwyla hatte dabei vermutlich sogar noch weniger Mitspracherecht als Nikolai, doch trotz des Umstandes, dass sich dadurch das Anygwyla aus einer anderen Untergruppe der Alanen stammte erst bei der Hochzeit kennenlernten, verstanden die Beiden sich ziemlich gut. Um seine Ehefrau und zukünftige Kinder zu versorgen begann Nikolai dabei nun auch selbstständig Pferde zu züchten, allerdings reichte dies nicht lange zum Leben. Schlechte Wetterbedingungen sorgten für eine allgemeine Nahrungsmittelknappheit, die zu mehr Auseinandersetzungen mit anderen Stämmen führten. Kriegerische Auseinandersetzungen waren dabei für den jungen Mann keine Unbekannten, sodass er die Chance nutzte und sich vorerst auf ein Leben als Krieger, anstatt des eines Ehemannes konzentrierte.
Da Nikolai anfangs recht wenig Interesse daran hatte eine Familie zu gründen und lieber davon träumte ein ebenso bekannter Kämpfer, wie sein Vater zu werden, dauerte es zwei Jahre bis sein erstes Kind geboren wurden war, welches eine Tochter war. Neben seiner Tätigkeit als Krieger mauserte Nikolai sich außerdem zu einem noch besseren Jäger, wenngleich die Jagd nie dafür ausreichte, um seine Familie vollständig zu ernähren.
Fünf Söhne, die er nach seinen Brüdern und seinen Vater benannt und viel Töchter brachte die Ehe von Nikolai und Anygwyla hervor. Nur vier der neun Kinder erreichte dabei aber ein Alter, in dem man sich heutzutage als Erwachsene bezeichnen würde, wobei nur einer seiner Söhne überlebte.
Trotz dessen, dass Nikolai mit 39 Jahren praktisch schon als alter Mann galt, ließ er sich kurz nach der Geburt seines letzten Kindes im Jahr 188 n. Chr. zur finanziellen Unterstützung seiner Familie als Söldner des römischen Reiches anheuern. Seine Pferdezucht und die Versorgung seiner Familie übernahm währenddessen sein Schwiegersohn, der Nikolais älteste Tochter geheiratet hatte.
Während seiner Zeit im römischen Reich lernte Nikolai unweigerlich viel über deren Kultur, sowie ihre Sprache und Art zu kämpfen. Ungewöhnlich für ein Mann seiner Zeit war es aber, dass Nikolai trotz seiner langen Abwesenheit Anygwyla stets treu geblieben ist.
Zwar war es schwer gewesen seinen Stamm wiederzufinden, doch kehrte Nikolai nach sieben Jahren der Abwesenheit wohlbehalten zurück. Er erfuhr er bei seiner Rückkehr, dass eine weitere seiner Töchter verstorben war, war aber zugleich glücklich darüber, dass Anygwyla noch lebte. Im gleichen Jahr starb allerdings auch sie mutmaßlich an einer chronischen Krankheit.
Mittlerweile gehörte Nikolai außerdem zu den ältesten Männern seines Stammes und wurde daher sehr geschätzt. Die gesundheitlichen Zipperleien, die das Alter und die vielen Kampfverletzungen mit sich brachten, hielten den Sarmaten jedoch nie davon ab, weiterhin als Jäger und Krieger aktiv zu sein, wobei Nikolai sich fest vorgenommen hatte eines Tages im Kampf zu sterben.
Bei einem seiner Jagdausflüge traf Nikolai auf Levente Antropov und hielt in für das Mitglied eines anderen, freundlich gesonnenen Stammes. Sie sprachen daher viel miteinander über die verschiedensten Dinge und hielten auch in den nächsten zwei Tagen Kontakt bis Lev ihm schließlich offenbarte ein Vampir zu sein und im gleiche Atmenzug anbot ihn zu verwandeln. Nikolai stimmte dem Angebot nach nur kurzer Überlegung zu, denn ihn faszinierten die Fähigkeiten und die Überlegenheit eines Vampires, wobei es ihn zusätzlich in der Entscheidungsfindung beeinflusste, dass für seine Familie Geld und Einfluss bei der Sache herausspringen sollten. Noch im Sommer des gleichen Jahres wurde Nikolai daher in einen Vampir verwandelt. Da Andrej – Leventes eigener Erschaffer – sich aufgrund seines jungen Alters noch nicht von Mencheres losgesagt hatte, gehörte Nikolai die ersten Jahrhunderte als Vampir zu der Sippe des alten Ägypters und knüpfte dort Kontakt mit verschiedenen Vampiren. Schon bald schloss er nicht nur tiefere Freundschaft zu Levente, sondern auch zu Nathaniel Jefferson und Liam Sullivan, dessen Frau Maeve Sullivan er ebenfalls kennenlernte. Doch sein neues Leben als Kreatur der Nacht hielt nicht nur Freundschaften bereit, sondern ermöglichte ihn nochmals eine ausführliche Kampfausbildung.
Die ersten Jahre als Babyvampir rauschten förmlich an Nikolai vorbei, da es so viel Neues zu lernen gab und sich im gleichzeitig so viele Möglichkeiten öffneten. Im Jahr 209 n. Chr. schlief er zudem erstmalig nach dem Tod von Anygwyla mit einer Frau. Ansonsten genoss Nikolai weiterhin die Gesellschaft seiner Freunde und Bekannten und erfreute sich an seinem vampirischen Dasein.
Zum ersten Mal seit seiner Verwandlung war Nikolai wieder in einem kleineren Krieg verwickelt. Ihm entging dabei nicht, dass die Kämpfe unter Vampiren nochmals brutaler und grausamer waren, doch war Nikolai damals keineswegs abgeschreckt davon, sondern fühlte sich nach jedem noch so kleinen Sieg regelrecht berauscht.
Eigentlich hatte Nikolai nie vorgabt selbst Vampire zu erschaffen, da ihm die Verantwortung, die damit einher ging, zu groß und lästig erschien, doch im Winter des Jahres 363 n. Chr. brach er sein Vorhaben und verwandelte seinen ersten Zögling, zu dem er schließlich ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Danach folgten unzählige, weitere Zöglinge, von denen nur noch ein geringer Bruchteil am Leben ist.
Nikolai war nicht sehr erbaut darüber, als sein Urahn Andrej sich im Jahr 408 n. Chr. von Mencheres lossagte und als blutjunger Meistervampir seine eigene Sippe zu führen begann. Immerhin kannte Nikolai Andrej und dessen fragwürdigen Ansichten, was ein erstrebenswertes Leben sei zu genüge, weshalb er sich nicht sicher war, wie lange sein Urahn ohne den direkten Schutz von Mencheres durchhielt. Darüber hinaus vermisste Nikolai schnell die vielseitigen Kontakte mit den anderen Vampires aus Mencheres seiner Sippe, doch fügte sich ohne offen hervor getragene Beschwerden oder sich selbst zu bemitleiden in die neue Ordnung ein.
Natürlich dauerte es keineswegs lange bis Andrej die ersten Kriege führte und es dauerte nicht lange bis Nikolais anfängliche Zweifel von den Hochgefühlen der Siege zerstreut waren. Das Gefühl praktisch unbesiegbar zu sein veränderte den jungen Vampir allerdings bald.
Seit Andrej sein eigener Herr war, hatte Nikolais Leben sich stark verändert, denn Krieg, Gewalt und Kadavergehorsam standen an der Tagesordnung. Während seiner zahlreichen Trainingskampfe mit Lev gab es im Jahr 562 n. Chr. schließlich die ersten unumstößlichen Beweise dafür, dass Nikolai ein Meistervampir werden würde, was ihn mit viel Stolz und noch mehr Hochmut erfüllte.
Obwohl er zuvor gemeinsam mit Lev schon einige vereinzelte Werwölfe bis hin zu kleinen Gruppen der Gestaltenwandler ermordet hatte, zogen sie im Jahr 612 n. Chr. erstmalig gegen ein mittelgroßes Rudel in den Kampf. Zwar gingen sie siegreich aus dem schieren Genozid hervor, doch starben viele ihrer Leute, worunter auch zahlreiche seiner Zöglinge gewesen waren.
Schon zu diesem Zeitpunkt sah Nikolai in Werwölfen nur Bestien und kein Funken Menschlichkeit, sodass er die Kämpfe gegen sie vor allem als einen aufregenden Nervenkitzel und eine herausfordernde Jagd betrachtete.
Ohne es zu bemerkten war Nikolai seinem Urahn immer ähnlicher geworden und fand sein persönliches Glück in Kriegen und dem Jagen von Werwölfen, wobei zunehmend auch Hexen und Höllenhunde die Hauptdarsteller seiner grausamen Jagdprogramme waren, wenngleich er Werwölfe als Opfer stets bevorzugte. Um 1020 n. Chr. lieferte er sich an der Seite von Levente einen regelrechten Wettbewerb mit Gleichgesinnten, was schließlich in den letzten, großen Krieg zwischen Vampire und Werwölfe gipfelte. „Der Pelzer“ war somit geboren und künftig verdrängte der prägnante Spitzname seinen eigentlichen Namen aus dem Gedächtnis der Leute, doch Nikolai störte sich daran kaum. Stattdessen ging er weiterhin dem nach, was er als seine Bestimmungen und einen Sport sah. Man geht davon aus, dass er in seinem gesamten Leben weit über 500 Werwölfe eigenhändig ermordete und an dem Tod tausender indirekt beteiligt war. Doch war die Menge, der getöteten Gestaltenwandler nicht das einzige Verächtliche an ihrem widerwärtigen Hobby, denn während des inoffiziellen Wettkampfes kam es bald dazu, dass die verschiedenen Jäger sich bald auch in puncto Grausamkeit übertreffen wollten und auch Nikolai ließ sich in diesen Teufelskreis hineinziehen. Einzig und allein Kinder verschonte Nikolai selbst. Er fand außerdem ein lukratives, geheimes Nebengeschäft in den Handel mit Werwölfen, denn seiner Meinung nach unterstützte er damit nicht das Überleben einer Rasse, sondern minimierte das Risiko sein“Lieblingsjagdvieh“ dauerhaft zu verlieren, weshalb er hauptsächlich „Zuchtprogramme“ belieferte, aber diese nicht sonderlich gut kontrollierte.
Fast schien es so, als ob die noch lebenden Werwölfe Nikolai mit verhöhnen wollten, als sie im Jahr 1443 den wohl einzigen, echten Sieg über die Jäger ihrer Rasse feierten. Als Warwara, Andrejs Ehefrau, nämlich spazieren ging, fiel ein kleines Rudel über sie her, fraß sie erst lebendig und tötete sie schließlich. Bis heute sieht Nikolai einen Teil der Schuld bei sich, da es immerhin auch seine Aufgabe gewesen wäre, die Werwölfe aus jenem Gebiet fern zu halten. Seine Trauer um Warwara im speziellen ist jedoch gering.
Erstmalig verbrachte Nikolai über ein Jahrhundert mehr Zeit im Ausland, als in seiner Heimat. Vorwiegend bereiste er dabei Mitteleuropa und trieb die Hexenverfolgung auf Andrejs Geheiß voran, während er selbst nur ein geringes Interesse an der Auslöschung der Magischtalentierten hatte. Er stimmte jedoch sowohl seinem Ahnherren, als auch dem Hohen Rat der Vampire darin zu, dass Hexen eine große Gefahr für die Vorherrschaft der Vampire darstellten.
In den letzten Jahrhunderten war Liam Sullivan zwar eher ein Bekannter gewesen, als dass er und Nikolai eine echte Freundschaft gepflegt hatten, doch bedauerte der sarmatische Werwolfsjäger den Tod von Liam dennoch sehr und bereute es diesem nicht bei seinem Kampf beigestanden zu sein.
Der erste Krieg, zu dem Andrejs Sippe nach der wahrscheinlich längsten Kriegspause überhaupt aufgebrochen war, endete schließlich im Jahr 1702 siegreich und Nikolai freute sich sehr darauf zuhause die Hochzeit seines geliebten Ahnherren feiern zu dürfen, als es laut Andrejs Aussage überraschend zu einem verheerenden Angriff auf die Vorhut kam und Lev dabei sein Leben verlor. Für Nikolai brach damals eine Welt zusammen, da er nie geglaubt hatte, dass dieser Tag je kommen würde und zugleich zweifelte er an Andrejs Geschichte, da mehrere Details einfach nicht zu stimmen schienen.
Da er jedoch nie eindeutige Gewissheit darüber bekam, was mit Lev wirklich geschah, betrauerte er seinen besten Freund nur, anstatt seinen Tod zu rächen. Wenig überraschend war Nikolai zudem derjenige, der Leventes Rang als Befehlshaber über die Jagd auf die Werwölfe und andere Wesen erbte und bis heute versucht Nikolai diesem Erbe gerecht zu werden. Von Anfang an legte er dabei aber weniger wert auf brachiale Gewalt, sondern legte sein Augenmerk auf die Taktik und Effizienz der Jagden und entschied zeitgleich daher künftig „humanere“ und vor allem schnellere Todesarten für die Gestaltenwandler zu bevorzugen. Insgesamt wurde es deutlich ruhiger um Nikolai.
Andrejs Sippe verlegte ihr Hauptanwesen von Moskau in die Nähe der neu entstandenen Stadt Nowosibirsk im Süden von Sibirien, weshalb auch Nikolai zwangsläufig umzog. Viele Jahrhunderte war er das rege Treiben des Moskauer Nachtlebens gewohnt und empfand seine neue Umgebung somit vor allem furchtbar öde und frei von jeglichen Charme. Nicht einmal die imposante Optik des Wohngebäudes konnte Nikolais Abneigung minimieren, der lediglich Gefallen an den dichten Wald fand, der das riesige Grundstück umgab.
Eines Tages wachte Nikolai auf und stellte fest, in was für einem beschissenen Leben er eigentlich feststeckte und es keinen akzeptablen Ausweg daraus für ihn gab. Das schlimmste an dieser Erkenntnis war für den Pelzer, dass er nicht mal sagen konnte, wann das Hochgefühl der vergangenen Tage angefangen hatte zu verschwinden und die taube Leere Einzug erhalten hatte, denn er was sich fast sicher, dass diese schon vor Leventes Tod existiert hatte: Etwas zu verändern kam für Nikolai aber nicht in frage, denn keineswegs wollte er das Andenken seines Ahnherren entehren.
In der Vergangenheit hatte Nikolai in unzähligen Kriegen gekämpft, doch nie waren sie in so kurzen Abständen zueinander gewesen, wie es seit 2016 der Fall war. Wenn überhaupt gab es in den letzten Jahren nämlich höchstens sehr kurze Unterbrechungen und ein Grund, wieso es plötzlich überhaupt keine kriegsfreien Phasen zu geben scheint, ist Nikolai nicht ersichtlich. Trotzdem versuchte er nie etwas zu ändern, sondern fügte sich Andrejs Wahnsinn.
Als sich ein neuer Krieg eröffnete, hatte Nikolai anfangs überhaupt nicht auf dem Schirm, dass der neue Gegner Lassiter zu seinen eigentlichen Freund Nathaniel Jefferson gehörte. Ihm gefiel diese Auseinandersetzung daher keineswegs, doch unternahm er auch nicht aktiv etwas dagegen irgendwas zu ändern oder gar zu verhindern.
Erstmalig seit langem war Nikolai länger als eine Woche am Stück in Nowosibirsk anwesend, als die Truppen erneut aufbrechen mussten und der Pelzer ebenfalls nach Milwaukee verschoben wurde. Dabei wurde ihm schnell klar, wer nun Andrejs Missfallen geweckt hatte und der drohende Krieg zwischen seinem Sippenherren und seinem einzigen noch lebenden Freund missfällt Nikolai zutiefst. Noch überwog aber der altvertraute Kadavergehorsam.
Auf der Party von Belay Jumah traf Nikolai auf Nates Werwölfin Mikaela und befindet sich plötzlich in einem Wirrwarr aus Abneigung und Anziehung gegenüber der Werwölfin, die er mittels eines nicht von Nate erlaubtes Deals mit nahm und nun sicher verwahrt. Noch ist Nikolai sich aber nicht bewusst, dass er sich an einem Scheitelpunkt in seinem Leben befindet.
Teamstuff
Alles wichtige fürs Team
[X]ja [] nein
[X]ja [] nein
[]ja [X] nein
Wenn ja, welches?
Jeffrey Dean Morgan