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Polina Saizewa - Druckversion

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Polina Saizewa - Polina Saizewa - 26.02.2023

 

⋅ Polina Saizewa ⋅

You have no idea how far out of my comfort zone
 my entire life is.

And you are who?

Erzähle uns alles über dich.

Allgemeines

352 Jahre // 1668 ⋅ Südsibirien, Russland ⋅ Gesellschafterin ⋅ Single ⋅ 168 cm ⋅ 53 kg ⋅ Blassgrüne Augen ⋅ Platinblonde Haare (gefärbt) ⋅


Polina Saizewa wurde im Jahr 1668 als Apollinaria Sergejewna Saizewa geboren. In den insgesamt 352 Jahren ihres Lebens wurde sie allerdings bisher kaum bei ihrem richtigen Vornamen genannt, sodass dieser allgemein eher unbekannt ist und weiterhin nur selten genutzt wird – zur großen Freude von Polina. Ihren eigentlichen Vornamen kann sie nämlich nicht besonders viel abgewinnen und hört zusätzlich kaum darauf. Sie ist außerdem seit über dreihundert Jahren in der Vampirgesellschaft unter den Namen „(Andrejs) Köter“ sehr bekannt.
Den absoluten Großteil ihrer Existenz verbrachte Polina zudem im schönen Russland, wobei sie seit ungefähr neunzig Jahren nahe der südsibirischen Stadt Nowosibirsk wohnt und sich somit normalerweise relativ abseits vom übernatürlichen Trubel aufhält. Seit über drei Monaten ist die russische Vampirin jedoch im Bundesstaat Wisconsin, Amerika unterwegs und vertreibt dort ihre neugewonnene und nicht gewollte fast-Freiheit auf dem Ice-Age-Wanderpfad. Sie ist somit zum ersten Mal in ihren Leben praktisch auf sich alleine gestellt.
Dank zahlreicher Feste und Veranstaltungen der letzten Jahrhunderte und ihrer Stellung als Gesellschafterin/Haustier ihres Ahnherrens hatte Polina schon früher das Privileg häufig die Luft der Vampir-High-Society schnuppern zu dürfen. Generell verbrachte sie ihren üblichen Alltag normalerweise dicht an der Seite ihres Herren Andrej Orlow. Allerdings ist ihr Gehalt nicht ihre einzige Einnahmequelle, denn Polina hat bereits früh angefangen ihr Geld geschickt zu investieren.
Zurzeit ist Polina glücklicher Single und zeigt eigentlich kein gesteigertes Interesse daran irgendwas zu ändern.

Personality

Stärken

→ Ehrlich → Geduldig → Höflich → Unempfindlich → Ordentlich

Polina ist eine unheimlich ehrliche Person, die selbst dann die Wahrheit sagt, wenn diese unbequem oder schmerzhaft für den Betroffenen oder für sie selbst sein könnte. Ihre Ehrlichkeit kommt dabei vor allem dadurch zustande, dass sie der Meinung ist, dass jede Lüge früher oder später aufgedeckt wird und man dann meistens schlimmere Konsequenzen zu befürchten hätte, als wenn man von Anfang an ehrlich gewesen wäre. Dies heißt jedoch gleichzeitig nicht, dass sie stets alles ausplaudert. Sie gibt offen zu, wenn sie über bestimmte Themen nicht reden möchte oder sie nicht befugt ist bestimmte Information preis zu geben.
Als Andrejs Gesellschafterin lernte die Russin neben einige sehr nützlichen Dingen vor allem eins – geduldiges warten. Allerdings zeigt sie nur beim Warten eine scheinbar endlose Geduld, die für die platinblonde Vampirin eine Frage der reinen Höflichkeit ist. Generell legt sie nahezu immer eine zumindest oberflächliche und teilweise schwer zu durchschauende Höflichkeit an den Tag.
Andrejs prägte sie aber auch in anderer Hinsicht und sorgte dafür, dass Polina eine sehr unempfindliche Person wurde. Nicht nur körperlich ist sie überraschenderweise hart im Nehmen sondern macht sich auch auf emotionaler Ebene nichts aus einem ruppigeren Umgang mit ihr. Selbst taktlose Bemerkungen und Beleidigungen prallen die meiste Zeit einfach von der Russin ab, sodass es nur wenige Dinge gibt, die sie wirklich verletzen. Daher hört man von der Vampirin auch nahezu nie ein Jammern.
Des weiteren ist sie eine sehr ordentliche Person und räumt selbst anstandslos Chaos auf, welches sie nicht verursacht hat. Zudem neigt sie dazu alle möglichen Sachen ordentlich zu sortieren.

Schwächen

→ Nachgiebig → Konfliktscheu → Zurückhaltend → Verschlossen → Morgenmuffelig

Besonders auffällig an Polina ist, dass sie eine unheimlich nachgiebige Person ist. Sie zu irgendetwas zu überreden ist daher wirklich keine Kunst, weshalb Polina in der Vergangenheit schon oft Dinge tat, zu denen sie keine wirkliche Lust hatte oder von denen sie überhaupt nicht überzeugt war. Somit kann man Polina nicht nur zu Sachen überreden, sondern ihr auch beliebig viel Arbeit aufhalsen ohne, dass sie sich deswegen beschwert. Selbst bei Diskussionen zeigt sich Polinas nachgiebige Art immer wieder, da sie schnell nachgibt. Im Gegensatz zu den anderen Sachen kommt ihre Nachgiebigkeit bei Diskussionen jedoch daher, dass Polina absolut konfliktscheu ist und nicht möchte, dass aus der Diskussion ein Streit entsteht. Allgemein grenzt es an ein Wunder, wenn man Polina dazu bekommt sich mit irgendwem zu streiten. Sie tut dabei nahezu alles um einen Streit in ihrer Nähe oder mit ihrer Beteiligung zu vermeiden und geht drohenden Streitigkeiten auch stets aus dem Weg. Weiß sie also, dass jemand sie nicht mag, würde sie vieles daran setzen, um denjenigen nicht begegnen zu müssen. Bereits als Kind wurde ihr nämlich eingetrichtert, dass man sich absolut niemals streiten soll. Auch wenn dies auf dem ersten Blick angenehm wirkt, kann dies oftmals für die Personen in ihrem Umfeld sehr anstrengend sein, da Polina ja trotzdem Gefühle hat und den Streit einfach nur nicht auslebt, sondern praktisch in sich rein stopft – bis sie irgendwann explodiert.
Des weiteren ist Polina eine zurückhaltende Persönlichkeit, die nie gerne im Mittelpunkt steht und sich dort auch absolut nicht wohlfühlt. Sie mag es daher auch nicht die Aufmerksamkeit von irgendjemanden auf sich zu ziehen und sieht sich selbst eher als Beobachterin des Gesamtgeschehens. Ihre Zurückhaltung ist im Gegensatz zu ihrer Nachgiebigkeit und ihrer Konfliktscheue jedoch kein Charakterzug aus ihrer kindlichen Persönlichkeitsentwicklung, sondern ein anerzogenes Verhalten durch Andrej. Als seine Gesellschafterin hatte sie zwar immer in seiner Nähe zu sein, aber gleichzeitig nicht allzu präsent zu sein, weshalb ihr ihre Rolle als schmückendes Beiwerk mittlerweile in Mark und Bein übergegangen ist und sie diese Verhaltensweise nur noch äußert schwer ablegen könnte.
Zusätzlich ist Polina eine eher verschlossene Person, die nicht gerne über persönliche Themen redet. Sie schafft es meistens sich stundenlang mit jemanden zu unterhalten und schlussendlich weiß derjenige trotzdem nichts wirklich wichtiges oder persönliches von ihr. Polina lernt man daher am besten kennen, in dem man sie einfach beobachtet. Während sie ihre Vorlieben und Abneigungen mit der Zeit guten Bekannten dann aber doch gelegentlich auf Nachfrage und nur im Austausch von persönlichen Informationen ihren Gegenübers erzählt, ist ihre menschliche Vergangenheit ein Buch mit sieben Siegeln und nur wenige Personen können diese Siegel brechen. Dies liegt daran, dass Polina sich für ihre bäuerliche Abstammung ziemlich schämt und sich daher als minderwertig gegenüber anderen Vampiren, die aus einflussreichen Familien stammen oder es selbst zu Ruhm geschafft haben, empfindet. Jedoch auch ihren engsten Vertrauten serviert sie weiterhin nicht alles auf dem Silbertablett und spricht über einige Themen nicht.
Was man zudem von Polina eigentlich nicht erwarten würde ist, dass sie ein furchtbarer Morgenmuffel ist, wobei es unerheblich ist, wann sie tatsächlich aufsteht. Die erste Stunde nach dem Aufstehen ist sie ungewöhnlich schweigsam, eher abweisend und will eigentlich nur ihre Ruhe vor alles und jedem, was sie dann auch gerne mal genau so kommuniziert. Am Telefon kann es dann gelegentlich dazu kommen, dass sie eher mürrisch erscheint, insbesondere wenn sie der Person am anderen Ende der Leitung entsprechend vertraut und es sich nicht um einen hochrangigen Meistervampir handelt. Polina kommt außerdem nur schwer aus ihrem Bett und zögert das Aufstehen möglichst lange hinaus.

Vorlieben

→ Schnee → Walzertänze → Romantik → Adelsromane/kitschige Liebesromane/Erotikromane → Handwerkliche Tätigkeiten → Vergissmeinnicht → Englische Landschaftsgärten → Wandern → Pazifismus → Ehrlichkeit → Traditionen    → Tauben

Abneigungen

→ Regen → Unordnung → Haushaltsaufgaben → Hochzeiten → Schmuck → Hunde → High heels → lange, künstliche Fingernägel → Opern/Musicals → Sportwagen → Feuerwerke → Aufdringlichkeit

Relations

@Andrej Orlow  @Mencheres @Iblis

Polina war die älteste, lebende Tochter des russischen Bauern Sergej Iwanowitsch Saizew und seiner deutlich jüngeren Frau Elizaveta Michailowna Saizewa, die gemeinsam noch fünf weitere lebende Töchter hatten als Polina damals ihre Familie verließ. Während sie zu ihren Schwestern ein sehr inniges Verhältnis hatte, war die Beziehung zu ihren Eltern vor allem durch Höflichkeit und Respekt geprägt, wobei Polina sie trotzdem sehr schätzte und sie als gute Eltern empfand. Der Kontakt zu ihrer Familie brach allerdings ab, als Polina ihre Geburtsstadt verließ, da niemand in ihrer Familie oder Nachbarschaft lesen oder schreiben konnte und es daher für sie unmöglich war den Kontakt aufrecht zu erhalten. Polina erfuhr daher nie, wie ihre Familie weiterlebte oder ob sie noch weitere Geschwister bekam. Doch auch Jahre später informierte sich die Russin nie über den Werdegang ihrer Familie. Dennoch denkt sie auch heute noch meistens gerne an ihre Kindheit zurück und vermisst insbesondere ihre Schwestern ziemlich. Allmählich merkt sie allerdings, dass die Erinnerungen zunehmend anfangen zu verblassen und sie sich kaum noch an das Aussehen ihrer Familie erinnert.

Die wichtigste Person in ihrem Leben wurde ihr Ahnherr Andrej Gerasimowitsch Orlow, zu dem sie seit ungefähr ein auf Gegenseitigkeit beruhendes, geschwisterliches Verhältnis pflegt und ihn somit als ihren älteren Bruder ansieht. Das Verhältnis der beiden wirkt auf den ersten Blick allerdings komplett anders. Andrej geht nämlich in der Öffentlichkeit nicht besonders liebevoll mit der jüngeren Vampirin um, die ihm gleichzeitig bedingungslosen Gehorsam entgegen bringt und ihren Bruder praktisch vergöttert.

Ihrem Urahn Mencheres ist Polina gegenüber nicht besonders positiv eingestellt. Dem deutlich älteren Vampir lastet sie nämlich eine erhebliche Teilschuld an Andrejs Kriegslust und den damit verbundenen Nebenerscheinungen. Offen ausleben tut sie diese Abneigung allerdings nichts, sondern versteckt sie hinter einer besonders kühlen Höflichkeit.

Neben einer Menge Vampire kennt Polina seit dem sie an der Seite ihres Bruders lebt sogar eine Dämonin. Zu Iblis pflegt sie allerdings nicht wirklich ein Verhältnis und versucht ihr meistens unauffällig aus dem Weg zu gehen, denn die Seelenhändlerin jagt der deutlich jüngeren Vampirin gehörigen Respekt ein. Polina glaubt zudem, dass Andrej mit Iblis eine Affäre hat.

Macken

Polina hat für alles in ihrem Umfeld eine genauste Ordnung und kriegt innerlich die Krise, wenn irgendjemand etwas an ihrer Ordnung verändert oder etwas falsch ablegt. Dabei ist ihr Ordnungssystem nicht immer leicht zu durchschauen. Wird etwas an den „falschen“ Platz gelegt kann Polina meistens den Drang nicht widerstehen und korrigiert dies unverzüglich mal mehr oder weniger auffällig. Zudem schafft Polina selbst oft Ordnung, wenn sie irgendwo zu besuch ist. So werden Schuhe gerade hingestellt, Jacken vernünftig aufgehangen oder kleinere Dinge so lange hin und her geschoben bis sie Polinas Ordnungssinn entsprechen.

Des weiteren hat die Russin einen Faible für Tauben und hat es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht diesen Tierchen zu helfen. Dabei sammelt sie immer wieder verletze Tauben auf, pflegt die  Vögel gesund und bietet ihnen anschließend ein nettes Zuhause. Als selbsternannte Taubenmissionarin nutzt sie darüber hinaus jede Gelegenheit auf das Leid von ihnen aufmerksam zu machen und führt deswegen einen Instagram-Account mit äußert interessanten Inhalten.

Hallo Vampir

Honestly, I don't even play an active role in my life anymore … things just happen and I'm like „Oh, is this what we're doing now? Ok.“

Seit wann hast du eigentlich deine hübschen Fänge und wem hast du sie zu verdanken?

Polina lebte schon seit zehn Jahren bei Andrej bevor er sie in einen Vampir verwandelte. Dabei war die Verwandlung an sich keine Reaktion auf irgendeinen Zwang oder einem bevorstehenden Tod von ihr, sondern das Ergebnis längerer Überlegungen von beiden. Bereits drei Jahre im voraus hatte Andrej ihr das erste Mal angeboten sie zu einer Vampirin zu machen, denn schon zu dieser Zeit pflegten sie ein geschwisterliches Verhältnis, sodass Andrej ihr die Möglichkeit geben wollte ein vollwertiges Mitglied seiner Sippe zu werden und die Ewigkeit an seiner Seite zu verbringen. Doch erst als Polina 26 Jahre alt war stimmte sie der Verwandlung schlussendlich zu, da sie sich da erst sicher war, dass sie bereit dazu war ihr menschliches Leben unwiderruflich aufzugeben.
Nach ihrem anfänglichen Blutrausch lebte sie ihr Leben ziemlich unverändert als seine Gesellschafterin weiter. Selbst jetzt, wo sie gezwungenermaßen anfängt eigene Wege zu gehen, ist sie weiterhin ein fester Bestandteil seiner Sippe und hat daran auch nicht vor etwas zu ändern. Polina ist sich nämlich ziemlicher sicher, dass sie als freier Vampire ohne nennenswerte Kampferfahrungen keine fünf Jahre überleben würde und profitiert daher von Andrejs Schutz, der ihr auch in Amerika weiterhin gewährt ist.
Bisher hat Polina zudem keinen einzigen Vampir erschaffen und hat aktuell nicht vor daran etwas zu ändern. Sie hat keine menschlichen Bekannten, die ihr nahe genug stehen, damit sie sie nicht sterben lassen würde oder die sie davon überzeugen können sie zu verwandeln – denn auch wenn Polina sonst sehr nachgiebig ist, bleibt sie in diesem Punkt vollkommen unnachgiebig. Immerhin hat sie nicht die Fähigkeiten dazu einen Babyvampir zu beschützen oder ihm eine vernünftige kämpferische Ausbildung zu bieten und würde gleichzeitig Andrej nicht damit belästigen wollen.

Wie sieht es mit deinen Fähigkeiten aus?

Auf den ersten Blick ist Polina wohl das, was man einen normalen Durchschnittsvampiren nennen würde. Sie ist keine Meistervampirin und hat vermutlich auch niemals das Zeug dazu eine zu werden. Trotzdem ist sie auch kein Babyvampir mehr, wobei sie sich selbst zu den jüngeren Vampiren zählt und sich dichter an einem Babyvampir, als an einem Meistervampir sieht.
Als Mensch war Polina bereits in der Lage Geister zu sehen und zeigte deutliche Anzeichen, die sie als eine Magischtalentierte verrieten. Sie genoss aber nie eine Ausbildung in dieser Hinsicht und ist nicht in der Lage ihre Magie für irgendetwas zu verwenden. Zurzeit hat sie auch kein Interesse daran etwas zu ändern, denn sie achtet das Vampirgesetz größtenteils.
Aufgrund mangelndes Trainings und fehlender Kampferfahrung ist Polina außerdem nur eine äußert schlechte Kämpferin, woran sie sich als Fan des Pazifismus nicht weiter stört und auch in dieser Richtung aktuell keinerlei Ambitionen zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten hat.

Lebenslauf

Everybody has a chapter they don't read out loud.

@Andrej Orlow @Mencheres

Polina wurde im Jahr 1668 in der heutigen Großstadt Weliki Nowgorod geboren, die damals nur Nowgorod hieß und bis heute von Polina auch konsequent nur so genannt wird. Durch die vorangegangenen Kriege und die daraus resultierende Zerstörung der Stadt, war die ehemalige Handelsstadt bereits einige Jahre vor Polinas Geburt wirtschaftlich stark angeschlagen und verlor immer mehr an politischer Bedeutung. Eine Besserung dieses Zustandes war damals nicht in Sicht.
Als älteste von insgesamt sechs Töchtern eines älteren Bauern und seiner deutlich jüngeren Frau lernte Polina früh, was Verantwortung und Arbeit eigentlich bedeuteten. Zudem erlebte sie die damals extrem hohe Kindersterblichkeit hautnah mit, denn die sechs Töchter waren nicht die einzigen Kinder, die in dieser Familie geboren wurden. Die Familie bewohnte einen großen Bauernhof am Stadtrand, der für sie nur schwer zu bewirtschaften war. Durch die wirtschaftliche Situation der Stadt war das Geld von Polinas Familie, sowie bei fast allen anderen Familien dort, sehr knapp bemessen, sodass kein Geld für eine ausreichende Anzahl Arbeiter vorhanden war. Sie war dadurch schon für gezwungen Arbeiten auf dem Hof und den Feldern zu übernehmen, sowie bei der Versorgung der Tiere, die Betreuung ihrer Schwestern und dem Haushalt mit zu helfen. Zeit für Schulbildung blieb da natürlich nicht, wobei auch kein Geld dafür vorhanden gewesen wäre. In ihrer Nachbarschaft fielen ihre Familie und sie damit allerdings nicht weiter auf – nahezu niemand dort konnte ausreichend lesen oder schreiben.

Schon früh in ihrer Kindheit war allerdings auffällig, dass Polina kein ganz normales Kind zu seien schien. Sie unterhielt sich teilweise mit der Luft, erzählte von Menschen, die niemand anderes im Dorf sehen konnte und im Laufe der Zeit schienen auch manche Gegenstände in ihrer Nähe gelegentlich ein Eigenleben zu entwickeln, um nur einige Beispiele zu nennen. Doch daran störte sich lange Zeit niemand so wirklich. Die Nachbarn taten die meisten Dinge als Hirngespinnste ab und Polinas Eltern brachten ihrer Tochter schon bald bei, dass sie ihre „Einbildungen“ für sich behalten sollte. Dass Polina eine magischtalentierte Person war und die Fähigkeit besaß Geister zu sehen, ahnte damals in der Stadt niemand. Die Hexenprozesse, die ganz Europa in Atem hielten waren nämlich noch lange nicht in Russland angekommen, sodass das Interesse an Polinas Auffälligkeiten bald sank. Man hatte immerhin wichtigeres zu tun.
In ihrer Nachbarschaft war Polina daher anfangs trotzdem beliebt. Sie war fleißig, gut erzogen, hübsch und angenehm selbstbewusst. Besonders mit ihrem Schwestern und ihren vielen Freundinnen verbrachte Polina gerne Zeit und traf sich mit ihnen, wann immer sie konnte, zum Spielen und um sich gegenseitig den neusten Tratsch und Klatsch der Nachbarschaft zu erzählen. Dass sie mit der Zeit allerdings längst zu alt für Kinderspiele geworden war, störte Polina dabei nicht. Trotz der harten Arbeit empfand Polina diese Zeit ihres Lebens als sehr angenehm und hat bis heute viele schöne Erinnerungen an damals.

1682 war Polina vierzehn Jahre alt und ihr Leben fing an noch komplizierter zu werden. Die Ernten fielen im ganzen Umkreis der Stadt zunehmend schlechter aus und das Geld der Familie wurde noch knapper. Sie empfand es daher als großes Glück, dass sie bei einer Schneiderin, die nur einige Straßen entfernt ihre Schneiderei hatte, anfangen durfte zu arbeiten. Schnell zeigte sie bei ihrer Arbeit Talent und wurde von der Schneiderin stets für ihre gute Arbeit gelobt und auch sie sah über die seltsamen Vorfälle in Polinas Nähe großzügig hinweg. Mit dem wenigen Gehalt, dass sie dort bekam, unterstützte sie ihre Familie so gut es ging und half weiterhin so viel wie möglich bei der Bewirtschaftung des Hofes. Doch die nächsten Jahre sollten nicht besser für die Familie werden.
Zwei Jahre später waren die Ernten weiterhin zunehmend schlechter geworden und niemand konnte eine Erklärung dafür finden. Auch der Gesundheitszustand von Polinas Vater hatte sich in den letzten zwei Jahren verschlechtert, sodass ihm die Arbeit auf dem Hof zunehmend schwerer fiel. Einen Teil der Felder versuchte er daher erfolglos zu verkaufen. Die wirtschaftliche Lage der Stadt war aber noch immer so schlecht, dass er schlichtweg keinen Käufer und nicht einmal einen Pächter für die Felder fand. Schon im Herbst desselben Jahres kam es zu weiteren Schwierigkeiten. Die Nutztiere in der ganzen Stadt verendeten massenweise und auch die Tiere von Polinas Familie waren davor nicht gefeit. Mehrere Tierseuchen breitete sich plötzlich aus, doch die damaligen Mittel und Kenntnisse reichten nicht aus, um daran etwas zu ändern, sodass sie hilflos dabei zusehen mussten, wie auch die letzten Einnahmequellen verschwanden. Ihr Vater entschied sich daher dazu Polina zu verheiraten, denn ein älterer Kaufmann aus der Stadtmitte hatte um ihre Hand angehalten und der Familie eine verhältnismäßig hohe Auslöse versprochen. Polina kannte den Kaufmann aus der Schneiderei und mochte ihn von Anfang an nicht besonders. Obwohl er bei ihrem ersten Treffen noch verheiratet war, machte er ihr schon deutliche Avancen und reagierte schnell jähzornig, wenn die Dinge in der Schneiderei nicht so liefen, wie er es wollte. Zudem hatte er einen furchtbar schlechten Ruf in der Stadt, sodass selbst am Dorfrand Gerüchte über ihn zu hören waren. Als seine Frau dann plötzlich verstarb, stand er nur zwei Tage später auf dem Hof von Polinas Eltern, um diesen sein Angebot zu unterbreiten. Trotz ihrer Ablehnung gegenüber diesen Mann fügte Polina sich der Entscheidung ihres Vaters, denn sie wusste, dass ihre Familie das Geld dringen brauchte. Zu einer Hochzeit sollte es aber nie kommen, denn auch der Kaufmann starb eines überraschenden Todes. Ungeachtet dessen, dass Polina bisher immer beliebt in der Nachbarschaft gewesen war, fingen die Leute nun doch an hinter ihrem Rücken zu reden. Die Zufälle häuften sich schließlich immer mehr in ihrer Nähe und langsam glauben immer mehr Leute, dass dies alles gar keine Zufälle waren. Das Wort „Hexe“ fiel allerdings dabei nie, denn die Hexenverfolgung war noch immer nicht in Russland angekommen. Vielmehr behaupteten die Dorfbewohner, dass Polina das Unglück magisch anzog und mieden sie daher zunehmend. Auch ihre Eltern fingen an ihr gegenüber argwöhnisch zu werden. Aber auch andere Neuigkeiten verbreiteten sich in der Nachbarschaft. Ein wohlhabender Fremder war im nahen Gasthof eingekehrt und schien aus geschäftlichen Gründen in der Stadt zu sein, weshalb die Leute ihn scharenweise aufsuchten, um ihn verschiedene Handel anzubieten.

Andrej, der Fremde, war gerade erst aus Mitteleuropa zurückgekehrt, wo er neue Bündnisse geschaffen hatte und in einem vampirischen Krieg mitgemischt hatte. Dort hatten die Hexenverfolgung bereits ihren Höhepunkt überschritten, weshalb Andrej oft genug mit angesehen hatte, wie es zu einem Hexenprozess kam und auch in der vom Krieg gezeichneten Stadt nahm er die ersten Anzeichen für eine Hysterie wahr. Die Gespräche über die seltsame, junge Frau, die das Unglück anzog, erreichten ihn nur wenige Stunden nachdem er in dem Gasthof eingekehrt war und wie die meisten anderen Vampire auch, war Andrej an allen ungewöhnlichen Personen interessiert. Er beobachtete Polina deswegen, wie sie auf dem Feld arbeitete, die wenigen überlebenden Tiere versorgte oder in der Schneiderei ihren Tätigkeiten nachging. Dabei merkte Andrej schnell, was mit dem Mädchen nicht stimmte. Er sah alle üblichen Anzeichen, die auf eine magisch talentierte Person hindeuteten und merkte schnell, dass Polina noch immer auf die Geister, die in ihrer Nachbarschaft endlos ihren eigenen Tod wiederholten, reagierte, auch wenn sie mit den wenigen frei handelnden Geistern nicht mehr sprach.
Interessiert an diesen Fähigkeiten und auch ein wenig aus Mitleid, entschied Andrej sich dazu ihr ein besseres Leben in relativer Sicherheit zu ermöglichen und bot ihr an, sie als seine Angestellte mit in seine Heimat Moskau zu nehmen. Ebenfalls erklärte er ihr, was er war, worauf Polina überraschend gelassen reagierte. Bereits viele Jahrzehnte vor Polinas Geburt waren Vampirsagen nämlich in Nowgorod angekommen und wurden sich auch noch immer in der Stadt erzählt, wobei niemand daran zweifelte, dass diese wahr seien würden. Tatsächlich sollte es sogar schon einmal einen Vampir gegeben haben, der in Nowgorod als Fürst regiert haben sollte. Polina lehnte Andrejs Angebot allerdings zuerst ab. Er hatte ihr zwar erklärt, dass ihr Leben auf dem Spiel stand, aber sie brachte es nicht über ihr Herz ihre Familie im Stich zu lassen. Andrej erklärte ihr daraufhin, dass ihre Familie ebenfalls wegen ihrer Fähigkeiten sterben könnte und er bot ihr zusätzlich an, ihrer Familie finanziell unter die Arme zu greifen, weswegen Polina schließlich einwilligte. Ihre Eltern reagierten auf das Angebot des Fremden erleichtert. Nicht nur, dass ihre finanziellen Sorgen der Vergangenheit angehören würden, sondern auch die Annahme, dass keine weiteren Unheile mehr in der Stadt passieren würden, beruhigte ihre Eltern sehr.
Wenige Tage später verließ Polina mit Andrej die Stadt.
Knapp zwanzig Jahre später sollte Andrejs Sorge sich dann bewahrheiten. Die Hexenverfolgung war in Russland angekommen, erreichte allerdings nie die Ausmaße von Mitteleuropa. Trotzdem brannten auch in Nowgorod Scheiterhaufen. Dass auf diesen Polinas gesamte noch lebende Familie ums Leben kam, erzählte Andrej ihr nie, auch wenn er diese Information schon wenige Tage nach der Tat übermittelt bekam.

In Moskau arbeitete Polina dann zwei Jahre lang als eines von Andrejs zahlreichen Dienstmädchen. Zu ihren alltäglichen Aufgaben gehörte das Nähen, Putzen und Kochen, sowie das Waschen von Wäsche und auch wenn Polina diese Arbeiten noch nie leiden konnte, beschwerte sie sich nie darüber. Im Gegensatz zu der Arbeit bei ihrer Familie war ihre jetzige Arbeit zudem eher leicht und bei ihren Kolleginnen fand sie schnell neue Freundinnen, mit denen sie sich gerne während der Arbeitszeit unterhielt. Im Gegensatz zu den anderen Dienstmädchen trank bei ihr allerdings kein einziger Vampir, den Andrej hatte dies strengstens verboten. Generell zeigte ihr zukünftiger Ahnherr weiterhin großes Interesse an ihr, bevorzugte sie deutlich und sorgte dafür, dass sie sich häufig „zufälligerweise“ über den Weg liefen oder anderweitig Zeit miteinander verbrachten.
1686 gab Andrej dann schlussendlich seiner Vernarrtheit ihr gegenüber nach und stellte sie als seine Gesellschafterin ein, um sie nun fortwährend in seiner Nähe zu haben. Ihre neue Stellung als Gesellschafterin hieß für Polina nicht nur, dass sie keine nennenswerte körperliche Arbeit mehr nachzugehen hatte, sondern auch, dass sie in den kommenden Jahren eine umfassende Bildung gekommen sollte. Außerdem übte Andrej persönlich stundenlang verschiedene Tänze mit ihr, brachte ihr mehrere Sprachen bei und zeigte ihr, wie sie sich in der Gegenwart anderer Vampire zu benehmen hatte. Allgemein legte er bis zum Schluss furchtbar viel Wert auf ihre Erziehung.
Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich ein geschwisterliches Verhältnis der beiden. Polina fand in Andrej den Bruder, den sie immer gewollt hatte und er in ihr die Schwester, die er als Kind verloren hatte.

Das Leben als seine Gesellschafterin verlangte Polina doch nicht nur am Anfang viel ab. Auch später steckte sie ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse oft zurück, um ihren Bruder die perfekte Schwester zu sein. Immer häufiger war Polina dann auch zu Gast auf Festen und Veranstaltungen der Vampir-High-Society und war dabei sogar schon seine Begleitung, als sie noch menschlich war.
Trotzdem waren ihre sozialen Kontakte seit ihrer Anstellung als Gesellschafterin bald eine Mangelware. Ihre Freundinnen aus der Zeit als Dienstmädchen behandelten sie nun höflich distanziert und die Vampire aus Andrejs Haushalt wussten nicht wirklich etwas mit Andrejs neuem „Haustier“ anzufangen, den sie kurzerhand aufgrund Andrejs Wortwahl „Köter“ tauften, wobei dieser Spitzname sich in den nachfolgenden Jahren weit über die Grenzen der eigenen Sippe hinaus verbreitete.
In Liebesdingen sah es ihn den Jahren ihres Dienstes bei Andrej stets eher mau aus. Da sie fast permanent an Andrejs Seite war, war es einfach schwer für sie Männer kennenzulernen und erst recht war es schwer ernsthafte Beziehungen mit diesen zu führen, denn viel Zeit war dafür einfach nie. In ihren über 350 Jahren Lebenszeit kann Polina daher lediglich auf einige Affären zurück sehen, wobei die meisten dieser Sachen mit Männern aus Andrejs Sippe stattfanden. Auf den Veranstaltungen und Festen, zu denen sie Andrej begleitete, ließ Polina es sich trotzdem nie nehmen bei Gelegenheit ein paar kleinere Flirts mit Fremden zu haben.

1930 verließ sie, zusammen mit ihrem Ahnherren und dessen Haushalt, das moskauer Anwesen und sie zogen in ein nochmals deutlich größeres Anwesen einige Kilometer außerhalb der südsibirischen Stadt Nowosibirsk, die Polina seitdem als ihre Heimat betrachtet. Doch der Umzug in eine deutlich ruhigere Gegend änderte nichts daran, dass Andrej weiterhin jegliche Gelegenheit zu einem Krieg dankend annahm, sodass die längste Friedensperiode, die Polina bei ihm erlebte, gerade einmal vierzehn Jahre lang hielt.
In den vielen Kriegen war Polina selbst aber nie verwickelt. Sie hielt sich stets fernab von jeglichen Schlachtfeldern, außer es handelte sich dabei um die nahezu endlose Schachpartien, die Andrej mit ihr zu spielen pflegte. Meistens wusste Polina daher gerade mal gegen wem in den Krieg gezogen wurde und wieso das Ganze stattfand. Während sie ihm nämlich ansonsten kaum von der Seite wich, hatte Polina bei Kriegsbesprechungen stets weit außerhalb der Hörweite zu sein, wofür Polina ehrlich gesagt ziemlich dankbar war. Kriege mochte sie als Liebhaberin des Pazifismus nämlich noch nie besonders.
2005 schloss Polina ein Masterstudium in Modedesign ab und 2009 folgte ein Abschluss in Geschichte, da Andrej beide Male so sehr im Krieg eingespannt war, dass Polina nicht wirklich etwas anderes zu tun hatte und daher die Zeit in ihren Augen sinnvoll anderweitig nutzte.
Vor knapp einem Jahr hat die eigentlich brünette Russin sich ihre Haare platinblond färben lassen und gleichzeitig die Gelegenheit genutzt sie ein Stück kürzen zu lassen.

Vor etwas über drei Monaten schickte Andrej Polina dann nach Amerika, wobei seine offizielle Begründung ihr gegenüber lautete, dass sie die Zeit, die er im Krieg verbringen würde, dazu nutzen sollte, um selbstständig Kontakte zu knüpfen. Sie entschied sich daher dazu durch Wisconsin zu wandern, da dort einige Sippenbrüder und Verbündete ansässig sind und sie bei diesen kurz auf einen Anstandsbesuch vorbei schauen konnte, wenn sie zufällig weise gerade in der Nähe war. Trotz der Entfernung schreibt sie Andrej täglich gefühlt ellenlange Nachrichten und macht sich stets Gedanken, wenn sie zeitnah keine Reaktion darauf bekommt. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass Vampire in einem Krieg sterben würden.


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